Medien



Zeitungsartikel "Musik und Gesellschaft heute"

Anspruchslose Massenware oder Qualitätsprodukt?
Fast food oder selbst zubereitete Bio-Kost?

Diese und ähnliche Fragen stellen sich im Alltagsleben der Gesellschaft unserer Zeit ständig. Ebenso verhält es sich auch in der Musik, oder besser gesagt im öffentlichen akustischen Geschehen. Allerorts und rund um die Uhr werden wir von „Musik“ umgeben, mit „Musik“ berieselt - vom morgendlichen Einkauf bis zur nächtlichen Taxifahrt- und nehmen diese akustische Kulisse oft gar nicht mehr wahr.

Doch jegliche Art von Musik beeinflußt unser Empfinden und Gemütsleben: sollten wir da nicht ein Recht haben, diesen Einfluß selbst zu bestimmen?
Oder lassen wir uns lieber von einer schnelllebigen Kommerzgesellschaft manipulieren, die uns zu willig steuerbaren Kaufkräften ohne Persönlichkeit und geistige Tiefe formen möchte?

Da wir Menschen zu Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit veranlagt sind, brauchen wir einen Freiraum für Gestaltung und Ausdruck unseres Innenlebens, um ein vollwertiges Lebensgefühl zu entwickeln. Haben wir keine Möglichkeit zum Ausdruck unserer kreativen Potenziale, so kann es leicht zu seelischen Mangelerscheinungen kommen, die nicht selten auch zu Depressionen, Krankheiten und Drogenkonsum führen.

Musik - gute und gehaltvolle Musik - stellt einen der erhabensten und schönsten Wege dar, die seelische Erlebnisfähigkeit zu vertiefen und Erfülltheit in der selbständigen Ausführung zu finden. Sie ermöglicht uns ein Gleichgewicht zwischen Gefühl, Verstand und Bewegung, verbessert die Konzentration, fördert durch die Vernetzung von rechter und linker Gehirnhälfte nachgewiesener Maßen die Intelligenz und verhilft uns zu seelischer Ausgeglichenheit, die uns wohl auch für unsere soziale und biologische Umwelt zu sensibilisieren vermag.
Letztlich jedoch führt sie uns in die höchsten, unaussprechlichen Gefilde der menschlichen Empfindung und stellt uns in tonsprachlicher Symbolik das Leben in all seiner Vielfalt dar, um es, so wie alle Kunst, in zeitloser Betrachtung aufzuheben.

Markus Prause

Zeitungsarikel zum Festkonzert 10 Jahre MFWW


Das Musikforum Wien-West veranstaltete letzten Mittwoch, dem 24. Juni 2015, unter der Leitung von Univ.-Prof. Markus Prause, anlässlich seines 10-jährigen Bestehens und des 330.Geburtstags von Johann Sebastian Bach ein großes und viel beachtetes Festkonzert, in dem es erstmals in diesem Rahmen mehrere Instrumentalkonzerte von J.S.Bach mit Streichorchester zur Aufführung brachte. Die Solisten, der Gründer des Musikforums Professor Markus Prause, seine Gattin Prause-Chen Chin-Lin sowie die Konzertfachstudenten Iliyana Stoyanova, Julia Kaberdin, Ludovica Lorenzini und David Tebbe vermittelten gemeinsam mit dem neu gegründeten Studierenden-Orchester „Johannesgasse Solisten“ unter der Leitung von Attilia Kiyoko-Cernitori den zahlreichen Besuchern einen interessanten Einblick in die abwechslungsreichen Gestaltungsformen dieser Konzerte, von denen jedes einen besonderen Charakter aufweist. Das Festkonzert war ein erster Höhepunkt in einer langen Reihe von Konzerten, die das Musikforum in den letzten 10 Jahren veranstaltet hat. Es spannte den weiten Bogen von seiner ursprünglichen Bestimmung als Begabtenförderungseinrichtung zur professionellen Konzertplattform für international auftretende Musiker, denn geförderte Kinder von einst traten nun als erwachsene Solisten auf. Auch in diesem Sinn war das letzte Konzert ein beachtenswertes kulturelles Ereignis im Rahmen der Hietzinger Bezirksfestwochen. In der Ansprache wurde der Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald und dem unermüdlichen Förderer des Musikforums seit der ersten Stunde, Bezirksrat Andreas Hochmuth, für die Unterstützung gedankt.
Das Publikum zeigte sich beeindruckt von dem hohen Niveau der jungen Künstler und genoss sichtlich J.S.Bachs herausragende musikalische Werke. Mit Applaus wurde nicht gespart.

Dr. Susanne Heger